Sag mir, was ist doch die Zeit?
Man sieht sie nicht und kann sie nicht fassen
und doch ist sie da und immer bereit,
sich unaufhörlich nützen zu lassen.
Nur steht sie nicht still sie hält sich nicht auf,
gar rasch, gar eilig ist ihr Lauf.
Kaum merkt man sie neben sich stehen,
so ist sie auch schon am weitergehen.
Und wo eilt sie hin, diese flüchtige, kostbare Zeit?
Sie eilet hin zu der Ewigkeit!
Was ist doch die Zeit?
"Zeit ist Gnade", so sagte man mir!
Gott schenkte sie mir Er schenkte sie dir,
aus seinem Reichtum, aus seiner Fülle,
nun soll'n wir sie nützen, so ist es sein Wille.
Zeit ist Gnade, das leuchtet mir ein,
drum soll sie mir kostbar, ja heilig sein.
Sie fleißig zu nützen, das sei meine Pflicht,
sie zu vergeuden gab Gott sie mir nicht.
Nützen im Dienste der Ewigkeit
will ich die kostbare, flüchtige Zeit.
Zeit ist Gnade und hört einmal auf,
ist einst vollendet mein irdischer Lauf.
Dann ist die Zeit für mich abgetan,
dann fängt unbegrenzt die Ewigkeit an.
Und dann fragt Gott: Was hast du gemacht
mit der kostbaren Zeit, die ich dir geschenkt?
Wie hast du sie zugebracht?
Dich nur in irdisches Treiben versenkt,
sie verträumt mit Dingen, die nichtig und klein?
O möge dieses doch nicht so sein!
Wohl uns, wohl uns, wenn wir nützen die Zeit
und kaufen sie aus für die Ewigkeit.
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